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Der Wünschewagen

Wünschewagen mit Julia und Sepp Bauer
Einmal die Füße ins Meer

Der Bauer-Verlag hat an Weihnachten 2020 den Wünschewagen durch eine Spende unterstützt, Julia Tannhoffs Schwester war früher als Koordinatorin beim WW tätig. Wir haben uns entschlossen, das Projekt „Letzte Wünsche wagen“  zu unterstützen. Wir verzichten auf einen festen Buchdeckel und produzieren das „Krähenhaus“ als Softcover. Der dadurch „eingesparte“ Euro pro Buch wird gespendet. Wir haben uns mit Uwe Kuchinke, dem Leiter des ASB Allgäu und Rima Schucht, Koordinatorin des Wünschewagens unterhalten.

Herr Kuchinke, was macht der Arbeiter-Samariter-Bund?
Der ASB hat deutschlandweit 1,5 Millionen Mitglieder und finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Viele Menschen möchten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben: Die ambulanten Pflegedienste des ASB Allgäu unterstützen mit 22 Mitarbeitern Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei der Pflege und Versorgung zu Hause.

Wie viele Wünschewagen gibt es in Deutschland?
Es sind 23 ASB Wünschewagen, davon 3 in Bayern: Allgäu/Schwaben, München und Erlangen. Den ersten ASB-Wünschewagen gab es 2014 in Essen.

Wer hatte die Idee dazu?    Das Projekt kommt aus den Niederlanden.
             
Wie lange gibt es den WW Allgäu schon?  
  Seit 2018

Mit welchem Fahrzeug werden die Ausflüge unternommen?
Es handelt sich um einen umgebauten Mercedes Transporter, der für Notfallversorgung eingerichtet wurde.   

Wer finanziert den laufenden Betrieb des Wünschewagens, Frau Schucht?  
Der ASB-Wünschewagen Allgäu/Schwaben wird durch Spenden finanziert. Ich als Koordinatorin bin die Einzige, die beim ASB fest angestellt ist. Die etwa 90 „Wünsche-Erfüller“ sind ehrenamtlich tätig. Viele arbeiten hauptamtlich in medizinisch-pflegerischen Berufen.

Wie viele Wünsche konnten Sie bislang erfüllen?  
282 Wünsche sind von uns in den knapp sechs Jahren erfüllt worden.

Nennen Sie uns bitte einige Beispiele, Frau Schucht!
Eine Mutter und ihre Tochter - beide sind gesundheitlich massiv beeinträchtigt - hatten sich seit Jahren nicht mehr gesehen.  Wir sind mit der Tochter nach Berlin gefahren und haben ein letztes Treffen arrangiert.
Die letzten Wünsche sind sehr mannigfaltig: Jemand will sich noch einmal von der Katze daheim verabschieden oder dem Garten „Tschüss sagen“. Einmal haben wir eine todkranke Frau mit ihrer Familie an den Bodensee gefahren, wo alle gemeinsam die Urne bemalt haben. Ein Fahrgast wollte zum Herbert-Grönemeyer-Konzert, ein anderer zum König-Ludwig-Musical oder zu Ringlstetter. Ein Kind durfte noch einmal ins Legoland: Das alles machen wir gerne.

Ist die Situation für Ihre Wünsche-Erfüller nicht beklemmend, schließlich wissen sie und die Fahrgäste, dass der Tod vermutlich bald bevorsteht. Die mitfahrenden Familienangehörigen oder Freunde, aber auch unsere ehrenamtlichen Wunscherfüller:innen berichten, dass die Ausflüge allen Beteiligten sehr gut gefallen haben, die Fahrt wurde genossen und Kraft für die Zukunft getankt.

Es ist uns eine Ehre, dass Frau Tannhoff sich entschieden hat, mit ihrem Erstlingswerk an uns zu spenden. Vielen Dank Ihnen beiden.


 

Interview mit  Herrn Kuchinke vom Wünschewagen

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